Trinkwasserfilteranlage Worben
Wegen Pestizidrückständen im Grundwasser plante die SWG bereits 2020 den Bau einer Filteranlage. Vorgesehen war eine Trinkwasseraufbereitung mit Umkehrosmose, die aber problematische Abwässer verursacht hätte. Mit umfangreichen Pilotversuchen wurde deshalb eine überzeugendere und umweltgerechtere Option gesucht... und gefunden! Die Lösung heisst: "SPAK-UF". Sie ist seit Ende April 2025 in Betrieb und sorgt für bestes Trinkwasser.

Projektübersicht
"SPAK-UF" steht für superfeine Pulveraktivkohle und Ultrafiltration. Dieses Verfahren ist eine Schweizer Innovation der Membratec SA aus Sieders, welches den Bedarf an Aktivkohle substanziell reduziert und gegenüber dem ursprünglichen Filterprojekt mit Umkehrosmose zahlreiche Vorteile bietet:
o keine problematischen Abwässer
o keine problematischen Chemikalien
o keine Entmineralisierung des Trinkwassers
o geringerer Stromverbrauch
o höhere Ausbeute (über 99.6% des Rohwassers wird zu Trinkwasser)
o höhere Leistung (Produktion von über 12'500 m3 Trinkwasser pro Tag)
o flexiblerer Betrieb (hohe Durchflussvariabilität statt Bandbetrieb)
o langfristiger Nutzen (sollten Pestizidrückstände dereinst kein Thema mehr sein, kann die Aktivkohle weggelassen oder geringer dosiert werden, während die UF weiterhin für bakteriologische Reinheit sorgt)
Einstimmig genehmigte die Abgeordnetenversammlung am 30.05.2023 das SPAK-UF-Projekt sowie den entsprechenden Kredit von CHF 2.09 Mio. (exkl. MWST). Es folgten das Baubewilligungsverfahren und die öffentliche Ausschreibung der Verfahrenstechnik. Ende Juni 2024 erfolgte der Baubeginn und seit Ende April 2025 steht die SPAK-UF-Filteranlage in Betrieb.
Übrigens steckt im Filterprojekt noch eine zweite Schweizer Innovation: Die eingesetzte Aktivkohle stammt aus Schweizer Holz und weist dementsprechend (gegenüber den herkömmlichen fossilen Aktivkohle aus Asien) eine deutlich bessere Ökobilanz auf.


29.4.2025
Inbetriebnahme und Einweihung der SPAK-UF-Filteranlage in Worben
Im würdigen Rahmen mit fast 100 geladenen Teilnehmenden feiern die Vertreter:innen der SWG, der Verbandsgemeinden und Vertragspartner sowie die Baubeteiligten am 29.04.2025 die Inbetriebnahme der neuen Filteranlage.

30.5.2023
Genehmigung des optimierten Filterprojekts mit SPAK-UF durch die Abgeordnetenversammlung der SWG
Nach mehrjährigen umfangreichen Pilotversuchen präsentieren der Vorstand und der Geschäftsführer den Abgeordneten ein optimiertes Filterprojekt, welches nicht mit Umkehrosmose, sondern mit superfeiner Pulveraktivkohle und Ultrafiltration funktioniert.
Dieses Projekt wird von der Abgeordnetenversammlung am 30.05.2023 einstimmig gutgeheissen. Einstimmig werden die entsprechenden Kredite von einmalig CHF 2.09 Mio. (exkl. MWST) und jährlich wiederkehrend CHF 230'000 (exkl. MWST) bewilligt. Der am 28.11.2020 gefällte Beschluss zur Umkehrosmose-Filteranlage wird aufgehoben.

28.11.2020
Genehmigung des Umkehrosmose-Filterprojekts durch die Abgeordnetenversammlung der SWG
Mit 24 zu 14 Stimmen genehmigt die Abgeordnetenversammlung der SWG am 28.11.2020 das vorgeschlagene Umkehrosmose-Filteranlage sowie die entsprechenden Kredite von einmalig CHF 1.84 Mio. (exkl. MWST) und jährlich wiederkehrend CHF 230'000 (exkl. MWST). Kontrovers diskutiert werden insbesondere die problematischen Abwässer der Umkehrosmose.

1.1.2020
Anwendungsverbot für Pflanzenschutzmittel, die Chlorthalonil enthalten
Das Bundesamt für Landwirtschaft entzieht Chlorthalonil die Zulassung und erlässt per 1. Januar 2020 ein Anwendungsverbot für chlorthalonilhaltige Pflanzenschutzmittel.

12.12.2019
Einführung des Trinkwasserhöchstwerts von 0.1 Mikrogramm pro Liter für Chlorthalonil-Rückstände
Am 12.12.2019 erlässt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen die Weisung, dass für alle Chlorthalonil-Metaboliten ein Trinkwasser-Höchstwert von 0.1 µg/L gilt. Die Syngenta Agro AG erhebt gegen diesen Beschluss Beschwerde, was zu einer längeren Phase der Rechtsunsicherheit führt.

11.11.2019
erster Überblick über die Grundwasserbelastung durch Chlorthalonil-Rückstände
2017 werden erstmals Abbauprodukte des Fungizids Chlorthalonil im Schweizer Grundwasser nachgewiesen. Es dauert bis im November 2019, bis ein landesweiter Überblick über die Grundwasserbelastung durch Chlorthalonil-Metaboliten vorliegt.
Die Grossflächigkeit der Belastung überrascht die Fachwelt und Bevölkerung: Der Chlorthalonil-Metabolit R471811 überschreitet im Mittelland an mehr als 60% der Grundwassermessstellen den Wert von 0.1 Mikrogramm pro Liter.

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